Am 29.08 fand am ZKM ein Vortrag zu Wahlen in Deutschland statt
Am 29.08 fand am Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe ein Vortrag zu den deutschen Wahlgrundsätzen statt.
„Allgemein, unmittelbar, frei, gleich und geheim“, so lauten die fünf Grundsätze des deutschen Wahlrechts. Dennoch ist der Wahlvorgang – ob per Wahlzettel, Briefwahl oder digital– mit der Sorge um Wahlbetrug und Manipulation behafet.
Freie und gleiche Wahlen bedeuten, dass Wählende ihren wahren Willen unverfälscht zum Ausdruck bringen können und dass jede Stmme gleich viel zählt. Wählende, die sich mit der Berechnungsmethode und der ungefähren Stimmverteilung auskennen, können das Wahlsystem manipulieren, um ihrer eigenen Stimme mehr Gewicht zu geben.
In seinem Vortrag stellte Michael Kirsten logikbasierte Methoden vor, um vertrauenswürdige Wahlsysteme zu entwickeln, die möglichst robust gegen solche Strategien sind.
In Deutschland ist die Online-Stimmabgabe noch nicht möglich. Der Wunsch nach Online- Wahlsystemen wächst jedoch und hat zur Entstehung einer Vielzahl von kommerziellen Anbietern geführt. Die meisten Anbieter geben an, großen Wert auf Sicherheit zu legen, doch nur wenige erfüllen diesen Anspruch. Wie sicher ist die Stimmabgabe im Internet? Felix Dörre stellte verschiedene, weit verbreitete kryptographische Mechanismen vor, die die Sicherheit eines Online-Wahlsystems erhöhen und zeigt auch ihre Grenzen auf.
Im Jahr 2024 wird fast die Hälfte der Weltbevölkerung zur (digitalen) Wahlurne gebeten. Auch in Deutschland stehen im September drei richtungsweisende Landtagswahlen an. Wie können freie und faire Wahlen gewährleistet und welche vertrauenswürdigen Technologien können eingesetzt werden, um Privatsphäre und Autonomie in demokratischen Prozessen sicherzustellen?
Dieser Vortragsabend war eine Begleitveranstaltung zur aktuellen Ausstellung »Digiloglounge N°3 Aber ist es sicher?«. Dort ist derzeit »Die Unwissende Wahlmaschine« zu sehen, die von Felix Dörre mit der Arbeitsgruppe Kryptographie und Sicherheit entwickelt wurde. Michael Kirsten und Felix Dörre gaben Einblick in die Hintergründe der damit verbundenen Forschungsprojekte.