Lost in Digitalization: Online-Informationen als Grundlage für partizipatives Entscheiden im Bereich der psychischen Gesundheit
Forschungsfrage / These
Im Rahmen unseres Projektes befassen wir uns mit der Frage, ob Online-Informationen über psychische Erkrankungen (Ursachen, Behandlungsmöglichkeiten usw.) eine adäquate Entscheidungsgrundlage für entsprechende Gesundheitsfragen darstellen. Insbesondere erforschen wir, inwiefern Online-Informationen Patienten dabei helfen, langfristig zufriedenstellende Gesundheitsentscheidungen zu treffen.
Beschreibung
Heutzutage liegt für die Behandlung verschiedener medizinischer und psychischer Erkrankungen ein wissenschaftlicher Konsens vor, der in sogenannten Behandlungsleitlinien zusammengefasst ist. Viele Patienten stützen jedoch ihre Gesundheitsentscheidungen mehr und mehr auf Informationen, die sie im Internet finden. Problematisch ist dabei, dass solche Online-Informationen nicht notwendigerweise dem wissenschaftlichen Konsens entsprechen. Teilweise sind sie nicht geprüft, unvollständig oder sogar falsch. Dies macht es für Patienten sehr schwer, eine gut informierte Entscheidung zu treffen und damit längerfristig zufrieden zu sein.
In unserem Projekt befassen wir uns zunächst mit der Qualität der Online-Informationen (z.B. sind diese richtig, verständlich) und dann mit der Fähigkeit von Nutzern, online adäquate Informationen abzurufen. Im Zuge dessen prüfen wir auch, inwiefern dieser Informationsgewinn von individuellen Eigenschaften abhängt (z.B. Vorkenntnissen im Bereich Gesundheit, individuelles Informationsbedürfnis, Ängste). Das übergeordnete Ziel des Projektes ist es jedoch zu erfassen, ob (und wie) eine Internetrecherche Gesundheitsentscheidungen und die Zufriedenheit der Patienten mit diesen Entscheidungen langfristig beeinflusst. Somit sollen, durch das Internet entstandene, neue Chancen und Beschränkungen der Beteiligung an Entscheidungsprozessen im Bereich der psychischen Gesundheit erfasst werden.