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      Partizipation

Partizipation

Zum einen versteht sich digilog@bw als partizipatives Projekt, das auf Diskussionen mit der Öffentlichkeit baut. Zum anderen haben Vernetzung und Digitalisierung die Zutrittshürden für die Teilnahme an öffentlichen Diskursen im Allgemeinen gesenkt. Nichtsdestotrotz partiziperen relativ kleine Gruppen an digitalen Diskursen und ihnen kommt somit eine vergleichsweise große Macht zu. Welchen Einfluss haben diese Gruppen auf die Gesellschaft und wie kann es gelingen, die digitale Teilhabe breiter abzustützen?

Dies nährt die Hoffnung, die repräsentative Demokratie durch Aspekte der unmittelbaren Demokratie zu ergänzen und so Legitimation und Akzeptanz politischer Entscheidungen zu stärken. Die Einbindung von Bürgerinnen und Bürgern gerade auf lokaler und regionaler Ebene kann so Parteien- und Politikverdrossenheit entgegenwirken. Da in der Many-to-Many-Kommunikation sozialer Medien Einzelne zum Sender werden können, werden traditionelle Gatekeeper und Agenda-Setter zunehmend entmachtet und der politische Diskurs wird egalisiert. Das Internet hat somit das Potenzial, die politische Freiheit von Bürgerinnen und Bürgern zu erhöhen.

Zugleich ersetzen digitale Partizipationsmöglichkeiten nicht ohne weiteres etablierte und legitimierte Verfahren der Teilhabe. Darüber hinaus wird befürchtet, dass Gelegenheiten zur Partizipation und politischen Kommunikation online eher von Teilen der Bevölkerung genutzt werden, die schon bisher stärker in politische Prozesse involviert sind. Hinzu kommt die Frage nach der Effektivität einfacher Online-Beteiligungen, die z. B. unter dem Begriff „Clicktivism“ abgehandelt wird.

Zu den Risiken aktiver internetbasierter Kommunikation gehört die Gefahr einer zunehmenden Kluft zwischen denen, die sich im politischen System repräsentiert fühlen, und solchen, die befürchten kein Gehör zu finden. Entfremdungs- und Radikalisierungsprozesse können so verstärkt werden. Zudem werden gesellschaftliche Aufmerksamkeitszyklen beschleunigt und so die Funktionsweise und Qualität repräsentativer Demokratie beeinträchtigt.

Schließlich droht das Entstehen von „Filterblasen“ und „Echokammern“, also segregierten Kommunikations- und Informationssphären, die parteipolitisch und/oder ideologisch unausgewogen sind, da die Selektion von Information nicht journalistischen Gütekriterien unterliegt, sondern wesentlich durch soziale und technische Mechanismen bestimmt wird.

Wie verändert sich aufgrund dieser Entwicklungen Partizipation an öffentlichen und insbesondere an politischen Debatten? Wie verändern sich politische Teilhabe und bürgerschaftliches Engagement und was bedeutet das für die reale Gleichheit politischer Repräsentation in der Gesellschaft?

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Gefördert vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg aus
Mitteln der Landesdigitalisierungsstrategie digital@bw.