Digitale Technologien im Grenzbereich zwischen Berufsarbeit und anderen Lebensbereichen: Autonomie und Anforderungen an das Boundary Management

Forschungsfrage / These

In diesem Projekt geht es um die Frage, wie Berufstätige arbeitsbezogene digitale Technologien in anderen Lebensbereichen (z.B. Privatbereich) nutzen, wie sie die Grenzen zwischen den unterschiedlichen Lebensbereichen gestalten und wie sie dabei Gebrauch von den vorhandenen Handlungsmöglichkeiten (Autonomie) machen.

Beschreibung

Die Digitalisierung verändert nicht nur Arbeitsprozesse grundlegend, sie nimmt ebenso Einfluss auf die Grenzen zwischen der Berufsarbeit und anderen Lebensbereichen. Digitale Technologien ermöglichen es vielen Berufstätigen, ihre Arbeit außerhalb des regulären Arbeitsplatzes und außerhalb der regulären Arbeitszeit zu erledigen. Die zunehmende Aufweichung der Grenzen zwischen der Berufsarbeit und anderen Lebensbereichen bringt für viele eine Zu­nahme an Autonomie bei der Gestaltung der individuellen Tagesabläufe innerhalb und außer­halb der Berufsarbeit mit sich; gleichzeitig können Anfor­derungen an eine „ständige“ Erreichbarkeit für berufliche Belange die individuelle Auto­no­mie einschränken und Gefahren für Erholung, Zufrieden­heit und psychisches Befinden mit sich bringen. Um mehr darüber zu erfahren, wie Berufstätige das Ausmaß der vorhandenen Auto­no­mie „ausloten“, wie sie aktiv Gebrauch von ihrer Autonomie machen und wie sie bei hohen Anforderungen an die „ständige“ Erreichbarkeit versuchen, Teile ihrer Autonomie aufrecht zu bewahren, werden empirische Untersuchungen durchgeführt, die verschiedene methodische Ansätze vereinen. Aufbauend auf Interviews mit Berufstätigen in unterschiedlichen Tätigkeitsfeldern werden quantitative Tagebuch-Studien nach der Experience-Sampling Methode verwendet.

Partner

Gefördert vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg aus
Mitteln der Landesdigitalisierungsstrategie digital@bw.